Der Negroni ist ein weltweit bekannter und beliebter Cocktail-Klassiker. Klassischerweise genießt man den unverwechselbaren bitter-süßen Geschmack zu gleichen Teilen aus Gin, Campari und Wermut, doch in der jüngeren Vergangenheit haben sich etliche Varianten des Negroni in der weltweiten Barkultur etabliert. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag fünf besonders einzigartige Variationen vorstellen!
Auch wenn in den einzelnen Rezepten die Zutaten abgewandelt werden, so bleibt der einzigartige Charakter des Negroni bewahrt. Jedes Rezept hat seine ganz eigene Entstehungsgeschichte, Zutaten und Art der Zubereitung.
Der Negroni
Für alle, die noch nicht so ganz genau wissen, was ein Negroni ist und wie dieser gemixt wird, fassen wir hier noch einmal das Wichtigste zusammen. Seit seiner Entstehung in Italien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, hat sich der Negroni zu einem zeitlosen Klassiker etabliert. Mehr über die Geschichte des Negroni können Sie in diesem Beitrag nachlesen.
Für den Klassiker werden Gin, Campari und Wermut im Verhältnis 1:1:1 in einem Rührglas mit Eis vorsichtig mit einem Löffel verrührt. Durch ein Barsieb wird der Cocktail dann in ein gekühltes Glas mit Eis gegossen. Am besten nehmen Sie einen großen Eiswürfel, da der Negroni ein Drink zum langsam genießen ist und so schmilzt das Eis langsamer und verwässert den Cocktail nicht. Zum Abschluss noch mit einer Orangenzeste oder -scheibe garnieren und voila: der Negroni!
Für kalte Wintertage: Hot Negroni
Die Wintermonate sind die Zeit des Hot Negroni. Dabei handelt es sich um eine warme und kräftigere Variante des Klassikers. Wie diese Variante entstand, ist nicht genau bekannt, aber man geht davon aus, dass der Geburtsort dieser Kreation London ist. Ein Barkeeper wollte den Negroni ein wenig aufpeppen und ihn tauglich für die kalte Jahreszeit machen.
Nehmen Sie ein hitzebeständiges Glas und mischen Sie dort Gin, Campari und Wermut im klassischen Verhältnis und toppen Sie das Ganze mit heißem Wasser. Für die Süße können Sie einen Teelöffel Honig hinzugeben. Erneut umrühren, mit der obligatorischen Orange garnieren und fertig ist der Hot Negroni. Probieren Sie ihn doch einmal an einem kalten Winterabend!
Zutaten:
- 30ml London Dry Gin
- 30ml Campari
- 30ml Wermut
- 10ml Zitronensaft
- 120ml heißes Wasser
Da lief etwas schief – Negroni Sbagliato
Ja, beim Negroni Sbagliato lief etwas schief. Die Geschichte hinter dem Cocktail ist auf einen Fehler eines Barkeepers in Mailand zurückzuführen. In den 1970er Jahren griff der Mann versehentlich nach Schaumwein anstelle von Gin, um einen Negroni zu mixen. Der Gast war jedoch so begeistert von der Kreation, sodass der Negroni Sbagliato – der falsche Negroni – geboren wurde.
Der Negroni Sbagliato ist dabei denkbar einfach zu mischen. Sie ersetzen lediglich den Gin durch Schaumwein und halten sich an das klassische Mischverhältnis. Campari und Wermut in einem Glas mit Eis verrühren und dann den Schaumwein dazugeben. Vorsichtig umrühren! Orangenscheibe dazu und fertig!
Der Sbagliato ist eine gute Alternative für all diejenigen, die den bitteren Geschmack des Negroni ein wenig abschwächen möchten. Durch den Schaumwein wird der Cocktail leichter und die Kohlensäure verleiht ihm einen prickelnden und erfrischenden Charakter.
Zutaten:
- 30ml Campari
- 30ml Wermut
- 30ml trockener Schaumwein
Grüße aus Amsterdam – Red Light Negroni
Der Red Light Negroni ist eine Hommage an das Amsterdamer Rotlichtviertel. Der Ursprung dieser Variante des Klassikers lässt sich nicht genau bestimmen, aber das Rezept ist uns glücklicherweise erhalten geblieben. Um den Red Light Negroni zu mixen nimmt man im Mischverhältnis 1:1:1 Genever, Campari und Wermut. Genever ist die niederländische Urform des Gins und hat in den Niederlanden eine Jahrhunderte alte Tradition.
Alle Zutaten werden mit Eis in einem Rührglas gemixt und anschließend in ein Glas in Glühbirnenform gegeben. Serviert wird die Glühbirne zu einem Tumbler, der selbstverständlich einen Eiswürfel enthält und mit einer Orangenscheibe garniert ist.
Zutaten:
- 30ml Bols Genever
- 30ml Campari
- 30ml Wermut
Mafia Connections – Left Hand Negroni
Der ein oder andere kennt vielleicht den Mafia-Streifen „Donnie Brasco“ von 1997. Wenn nicht, dann ist das auch nicht weiter schlimm. Der Film dreht sich um einen Mafiakiller, der auf den Spitznamen „Lefty“ hört. Angelehnt an eben diesen, erfand der New Yorker Barkeeper Sam Ross 2007 den Left Hand Negroni.
Der Gin wird in diesem Cocktail durch Bourbon ersetzt. Man mischt Bourbon, Campari und Wermut im Verhältnis 2:1:1 und fügt dann noch zwei Spritzer Schokoladenbitter hinzu. Gut umrühren und fertig ist diese sehr bittere Variante des Negroni. Serviert wird im Coupe-Glas.
Zutaten:
- 60ml Bourbon Whiskey
- 30ml Campari
- 30ml Wermut
- 2 Spritzer Schokoladenbitter
Wachmacher – Coffee Negroni
Für den Coffee Negroni ist ein wenig Vorbereitung notwendig. Zuerst einmal muss der Cold Brew Coffee hergestellt werden und dieser muss ruhen, bevor er verwendet werden kann. Ist der Cold Brew dann aber erst einmal fertig, kann es mit dem Mixen des Cocktails losgehen.
Der Kaffee ersetzt bei diesem Rezept den Gin und wird mit Campari und Wermut gemischt. Dazu je ein Teil Campari und Wermut sowie die anderthalbfache Menge an Cold Brew. Das Ganze verrühren und in einem Tumbler mit Eiswürfel gießen. Zum Garnieren – Sie haben es bestimmt schon erraten – wird wieder zur Orangenscheibe gegriffen
Zutaten:
- 50ml Cold Brew Coffee
- 30ml Campari
- 30ml Wermut
Der Negroni ist noch vielfältiger!
Wir hoffen wir konnten Sie ein wenig inspirieren und Sie konnten ein neues Rezept zum Ausprobieren für Ihren nächsten Cocktailabend oder für einen entspannten Sonntag allein daheim finden. Bei den vorgestellten Rezepten wurde ein Klassiker immer wieder neu interpretiert und es gibt noch viele weitere Varianten einen Negroni zuzubereiten. Werden Sie doch experimentierfreudig und versuchen Sie sich als Barkeeper. Alle Rezepte können selbstverständlich abgewandelt und an Ihren persönlichen Geschmack angepasst werden.
Zum Abschluss bleibt eigentlich nur zusagen, dass der Negroni ein zeitloser Cocktail-Klassiker ist, der in vielen verschiedenen Variationen zu überzeugen weiß. Mit den vorgestellten Rezepten können Sie Ihre Gäste mit einer raffinierten Interpretation des Klassikers begeistern. Cheers!